Über den Namensgeber der Freiburger Leonhard-Grebe-Gedenk-Wanderpokal-Go-Turniere (1977-1985?)

Leonhard Grebe hat nach dem 2. Weltkrieg entscheidend zum "Wiederaufbau" des Gos in (West-)Deutschland beigetragen. Er war der 1. Vorsitzende des von ihm 1953 in Nürnberg neu gegründeten Deutschen Go Bunds (später -- im Dez. 1958 -- gab es offenbar im Zuge der Gründung der Europäischen Go-Föderation noch einmal eine "Neugründung" des DGoB e.V.). Grebe war es auch, der die nach dem Krieg lange brach liegende DGoZ ab 1952 -- zunächst als "Go-Blatt" -- später, ab Januar 1953 (bis 1959) wieder vollwertig als "Go-Zeitung" herausgab -- siehe auch die nur noch bruchstückhaft vorhandenen alten Titelbilder). [Quelle: "Zur Geschichte der DGoZ" eine Reihe von Siegmar Steffens in der DGoZ 2005]

Leonhard Grebe mit Freunden
Das Bild zeigt Leonhard Grebe (2. von links) Mitte der 60er Jahre mit befreundeten Go-Spielern in Amsterdam. Es wurde uns freundlicherweise von seinem Sohn Arvid Grebe zur Verfügung gestellt.

1957 ist das Ehepaar Grebe von Nürnberg nach Eschbach bei Bad Krozingen umgezogen. 1961 sind sie dann nach Staufen im Breisgau umgezogen, wo Leonhard Grebe bis zu seinem Tode im Jahr 1975 lebte. Leonhard Grebe und seine Frau waren maßgeblich an der Organisation des (europäischen) Go-Kongresses 1967 in Staufen beteiligt.

Wir vermuten, dass Leonhard Grebe (*28.7.1899 vermutlich in Jena) verwandt ist mit dem Physiker Leonhard Grebe, geboren 1883, Sterbedaten unbekannt (CV).

Der Physiker Grebe hatte 1905 in Bonn beim bekannten Spektroskopiker Kayser promoviert . Eine gewisse Berühmtheit erlangte Grebe durch seine Arbeiten zur Rotverschiebung des Sonnenlichts -- damals von großer Relevanz zur Bestätigung der Richtigkeit der Einsteinschen Relativitätstheorie:

"Im Frühjahr 1919 diskutierte er [A.Einstein] mit Leonhard Grebe und Albert Bachem, zwei Privatdozenten der Universität Bonn, erneut über die Möglichkeit, die von der Allgemeinen Relativitätstheorie vorausgesagte Spektralverschiebung im Sonnenspektrum zu messen. Hierfür benötigten die Forscher ein spezielles Spektrometer, für das sie anfänglich 2.000 Mark vom KWI [Kaiser-Wilhelm-Institut] erhielten. Diese Summe reichte keinesfalls aus. Als das KWI keine weiteren Gelder mehr genehmigte, wandte sich Einstein an den Verleger Richard Fleischer, der nochmals 2.000 Mark spendete. Doch selbst hierfür war das Spektrometer nicht zu bekommen. Schließlich arbeiteten Grebe und Bachem mit Erwin Freundlich am Astrophysikalischen Observatorium in Potsdam zusammen. Doch die Beobachtungsergebnisse waren zu ungenau, um die Spektrallinienverschiebung zweifelsfrei zu bestätigen."
[Quelle: www.weltderphysik.de ]

Der Physiker Arnold Sommerfeld erwähnt Grebe (und andere) in seinem Brief an das Nobel-Preis-Komitee, in dem er Einstein eben für jenen Preis vorschlägt.